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Untere Ruhrtalbahn: Durch Saarn und Umgebung

Die Untere Ruhrtalbahn ist eine ehemalige Eisenbahnstrecke, die den Bahnhof der Stadt Kettwig (seit 1975 Stadtteil von Essen) mit dem Bahnhof Mülheim-Styrum verband. Die Bahnstrecke wurde 1876 in Betrieb genommen und umfasste eine Länge von 14,7km (1435 mm Normalspur) bis zur Stilllegung in den 1970er Jahren.

Streckenverlauf. Quelle: Wikipedia.org

Es fällt auf, dass die Bahnstrecke nicht den Bahnhof Mülheim-Eppinghofen (heute Hauptbahnhof) und den damaligen Hauptbahnhof (Mülheim-West) bediente. Diese waren wichtige Umschlagspunkte für den Güterverkehr und die Kohle- und Stahlproduktion in der Region. Stattdessen verlief die Bahn idyllisch an der Ruhr entlang, mit Halten am Schloß Hugenpoet, im Dorf Saarn und an der Brauerei Ibing.

Originalskizze. Quelle: Eisenbahnfreunde Mülheim


Es handelte sich um eine „Ausflugsbahn“, um in die umliegenden Städte zu gelangen, zu einer Zeit ohne A40 und RE1. Als die Inbetriebnahme der Bahnstrecke erst am 15. März 1876, mit neun Tagen Verspätung, stattfand, kam es gar zu erheblichem Protest aus der Bevölkerung.

Zu Beginn verfügten die Personenzüge über vier Klassen, wobei die III. und IV. aufgrund des geringen Preises am beliebtesten waren. Die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen Styrum und Kettwig lag bei 27 km/h, ein beachtlicher Wert für die damalige Zeit.

An den ehemaligen Bahnhof Mülheim-Saarn ereinnert heute nicht mehr viel. Die Bahnhofsanlage wurde 1978 abgerissen und ein Großteil des Gleisbettes zurückgeführt. Ein Relikt aus der Zeit ist der Straßenzug „Am Alten Bahnhof“, direkt an der ehemaligen Bahntrasse. Dieser liegt am heutigen „Saarner Damm“ in der Nähe des Saarner Kirmesplatzes.

Der Haltepunkt Mülheim (Ruhr) Brauerei Ibing wurde benannt nach der gleichnamigen Brauerei, eine der größten Brauereien der Stadt. 1968 stellte das Unternehmen seine Tätigkeiten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten ein.